Feintool Technology Forum Part II.
Die Pressenbaureihe FB one gibt Antworten auf globale Herausforderungen
Direkt aus dem Kompetenzzentrum für Pressebau in Jona gab der zweite Teil der digitalen Veranstaltungsreihe einen vertieften Einblick zur FB one. Wie die neuste Pressenbaureihe von Feintool bei höchster Flexibilität in den Anwendungen nachhaltig die Ausbringungsleistung und Verfügbarkeit maximiert, erklärten CEO Knut Zimmer und Segmentleiter Markus Schaltegger in der Innen- sowie René Aerts von der Art Group aus Kundensicht.
Die Stahlpreise steigen weltweit. Die produzierende Wirtschaft hat nicht ausreichend Elektrobauteile zur Verfügung. Und im vergangenen August lautete die Kernaussage des sechsten Berichts des Weltklimarates: Der Klimawandel verläuft schneller und schlimmer als noch im 5. Bericht dargelegt. Die Elektromobilität wird mit zunehmender Pace ausgerollt und die digitale Transformation schreitet mit unverminderter Geschwindigkeit vorwärts.
Vieles hat sich in kurzer Zeit verändert, weiterentwickelt, seit das erste Technologie-Forum von Feintool im April dieses Jahres über die Bühne ging, steckte Stefan Etzold, Leiter Vertrieb von Fineblanking Technology, in seiner Begrüssung das Spielfeld ab. Nichts ist so beständig wie der Wandel, so die Botschaft seiner einleitenden Worte an die über 70 Teilnehmenden des zweiten Feintool Technology Forums.
Nicht erst seit gestern gelten bei Feintool die globalen Herausforderungen Richtschnur für die Entwicklung neuer Technologien. Als Antwort auf klimatische, wirtschaftliche und technologische Veränderungen baut Feintool Pressen, die punkto Langlebigkeit, Qualität, Effizienz und Ressourcenverbrauch neue Massstäbe setzen.
Es ist unser Anspruch, den Paradigmenwechsel in der Produktion zu konsequenter Nachhaltigkeit dank längerer Lebensdauer, effizienter Produktnutzung und gezielter – aber gleichzeitig möglichst umfangreicher – Funktionalität mit der Weiterentwicklung unseres Pressen-Portfolios aktiv mitzugestalten.
Nachhaltigkeit bedeutet demnach für Feintool: Verantwortung übernehmen und konkrete Ziele erreichen.
Gleichzeitig erschliesst sich Feintool die Potentiale, die sich im Rahmen der Elektromobilität bieten.
Auf ihrem Rundgang durch das Werk in Jona, machten Feintool CEO Knut Zimmer und Markus Schaltegger, Leiter der Technologiesparte für die Teilnehmenden des Webinars erlebbar, wie Feintool an den Technologien der elektromobilen Zukunft forscht und arbeitet.
Die Feinschneidpresse FB one ist ein signifikanter Innovationssprung. In Feintools neuster Pressengeneration steckt eine Fülle neuer Technologien, die Feinschneiden und Umformen auf einem neuen Leistungsniveau ermöglichen. Dies lässt sich in vier für den Kunden und seine Produktion entscheidenden Indikatoren festmachen:
1. Energie & Umwelt
Mit der FB one ist eine deutliche Energieeinsparung und eine verbesserte Umweltverträglichkeit verbunden. Sie reduziert den Energieverbrauch um 30 bis 40 Prozent. Verantwortlich dafür ist in erster Linie das innovative Hydraulikkonzept. Es benötigt bei gleicher Ausbringungsleistung deutlich weniger Energie.
Weitere Energieeinsparungen resultieren bspw. aus dem massiv verkleinerten Öltank. Eine 700 Tonnen FB one benötigt nur noch einen Drittel der bisherigen Ölmenge. Möglich macht dies eine aktive Entgasung des Öls unter Vakuum – positiver Zusatzeffekt dabei: Eine deutlich verlängerte Lebensdauer des Schmierstoffs.
2. Transformation & Flexibilisierung
Im Hinblick auf die digitale Transformation der Industrie ermöglicht die FB one eine Flexibilisierung des gesamten Feinschneideprozesses. Die nach dem Baukastenprinzip aufgebaute Presse erlaubt ein sehr flexibles Anordnen – beziehungsweise Kombinieren von Maschinenkomponenten.
Ein Beispiel: Das neue Design von Vorschüben und Abfallschere der FB one. Je nach Produktionsanforderung ist beim Auslauf ein Rollen- oder ein Zangenvorschub wählbar. Der Clou: Einlauf- wie Auslaufvorschub sind über alle Baugrössen hinweg identisch. Dies erleichtert Instandhaltung und Ersatzteilbewirtschaftung erheblich.
3. Performance & Wirtschaftlichkeit
Eine neue Leistungsklasse bedeutet beim Feinschneiden die Erhöhung der Hubzahl und Verfügbarkeit der Presse – ohne Einbußen bei Präzision und Qualität.
Die grundlegende Neukonzeption einer ganzen Reihe technischer Details steht dahinter: Ventiltechnik, hydraulischer Direktantrieb, flexible Verwendung von Werkzeugen, Teileausbringung, Dimensionierung des Werkzeugeinbauraums, den Schnittschlag – alles haben unsere Ingenieure neu gedacht, um Ausbringleistung und Verfügbarkeit auf ein neues Level zu heben.
4. Konnektivität & Ergonomie
Ein wichtiges Innovationsmerkmal ist die Konnektivität der FB one sowie ihr konsequent ergonomisches Bedienungskonzept. Hier wartet die FB one mit zukunftsweisenden Industrie 4.0-Konzepten auf, wie vorausschauende Wartung, integrierter Audit-Trail, komfortable Werkzeugparametrierung und ein benutzerfreundliches Multitouch-Display.
Maschinenausfälle werden minimiert, die lückenlose Rückverfolgung der Produktionshistorie ist gewährleistet und ein optimaler Bedienkomfort wird zum Standard.
Und was sagen die Kunden?
Die Innensicht ist das Eine, die Aussensicht das Andere. René Aerts, Chief of Staff der ART Group ist Kunde der ersten Stunde einer FB one. Als Stimme des Marktes stellte er sich im letzten Teil des Webinars den Fragen von Stefan Etzold.
Die ART Group ist ein Konglomerat aus verschiedenen Firmen, die vor sechzig Jahren mit dem Feinschneiden begonnen haben und heute im High End-Bereich von Tillburg in Holland aus OEM-Kunden in der ganzen Welt beliefert.
René Aerts skizzierte die Zukunftsvision der ART Group im Lichte ständigen Strebens nach operativer Exzellenz. Innovationsfähigkeit und hervorragende Leistungen sind die Grundpfeiler, um eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft des Unternehmens zu gewährleisten, erklärte der Chief of Staff. Im Jahr 2017 hat die ART Group deshalb beschlossen, in eine hochmoderne Serienproduktionsanlage zu investieren, die auf dem neusten Stand der Technik und dem besten verfügbaren Leistungsstandard hinsichtlich Energie, Umwelt und Ergonomie arbeitet. «Im Wissen, dass wir mit Feintool einen Partner haben, der wie keine anderer in der Lage ist, Pressensysteme auf höchstem Niveau zu entwickeln, haben wir uns für den Kauf einer FB one entschieden.»
Die ersten Testzyklen in Jona hat die ART Group mit eigenen Feinschneidwerkzeugen durchgeführt. «Wir waren sehr beeindruckt von der Wiederholgenauigkeit des Systems. Auch die Hubzahl war sehr vielversprechend.» Es waren dann noch einige Feinabstimmungen nötig, um das System und die Prozesse zu optimieren. «Aber wir hatten das Vertrauen, dass Feintool diese Probleme lösen würde», sagt René Aerts. Während der gesamten Zeit war der Kontakt zwischen Feintool und dem Projektteam der ART Group intensiv und die Kommunikation auf allen Ebenen transparent. «Heute produzieren wir mit bestehenden Werkzeugen in der Serienproduktion und entwickeln neue Werkzeuge, um die Vorteile des Pressensystems voll auszuschöpfen.»