Wie Entgraten direkt im Produktionswerkzeug Automobilkomponenten verbessert.

In der hochdynamischen Automobilbranche stellen Fertigungsschwankungen nicht nur eine Gefahr für die Qualität dar – sie wirken sich unmittelbar auf die Produktivität aus und treiben die Kosten in die Höhe. Um konstant hohe Leistungsniveaus zu sichern, den Ausschuss zu minimieren und Prozesse zu optimieren, braucht es mehr als moderne Fertigungsanlagen. Entscheidend ist ein erfahrener Entwicklungspartner, der sowohl die technische Komplexität als auch die realen Bedingungen in der Serienproduktion versteht.

Ein frühzeitiger Schulterschluss mit spezialisierten Zulieferern ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu identifizieren, teure Verzögerungen zu vermeiden und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die den langfristigen Markterfolg sichern.

Die Herausforderung: Inkonsistente Kupplungsleistung

Ein führender Hersteller von Antriebssträngen hatte mit Leistungsschwankungen seines Kupplungssystems zu kämpfen: Das Schaltverhalten variierte auf unvorhersehbare Art und Weise. Die Analyse ergab, dass die Oberflächenbeschaffenheit der Reib- und Stahllamellen erheblichen Einfluss auf die Funktionalität hatte. Um dieses Problem zu lösen, entwickelte der Kunde ein spezielles Oberflächenprofil für die Stahlplatten, das durch Kaltwalzen während der Stahlbandproduktion aufgebracht wurde. Diese Maßnahme bewirkte zwar eine grundlegende Verbesserung der Materialeigenschaften, warf jedoch eine neue Herausforderung auf: Wie konnten die beim Kaltwalzen entstehenden Grate, also scharfe Kanten, Reste oder Unebenheiten, auf den fein geschnittenen Kupplungslamellen entfernt werden, ohne das fein strukturierte Oberflächenprofil zu beschädigen?

Die Vision seitens unseres Kunden für eine optimierte Kupplungsscheibe war da. Was benötigt wurde, war ein Werkzeugpartner, der die technologischen Fähigkeiten mitbringt, um diese in die Realität umzusetzen.

Herausforderungen beim konventionellen Entgraten

Herkömmliche Entgratungsverfahren – wie Bandschleifen oder Bürstmaschinen – erwiesen sich für diese anspruchsvolle Anwendung als unzureichend:

Inkonsistente Oberflächenqualität: Abrasive Verfahren können die kaltgewalzte Oberfläche verändern oder beschädigen und damit die Leistung beeinträchtigen.

Prozessvariabilität: Wechselnde Verbrauchsmaterialien (wie Bürsten und Schleifbänder) können zu Abweichungen zwischen verschiedenen Produktionschargen führen.

Erhöhte Betriebskosten: Um eine konstante Oberflächenqualität zu gewährleisten, sind zusätzliche Prüf- und Bearbeitungsschritte erforderlich, was kostenintensiv und ineffizient ist.

Die Lösung: Werkzeugintegrierte Entgratung beim Feinschneiden

Bei Feintool machen wir mehr als nur Teile – wir machen Commitments. Gemeinsam mit dem Kunden entwickelte Feintool ein innovatives, werkzeugintegriertes Entgratungsverfahren, das vollständig auf abrasive Nachbearbeitung verzichtet und gleichzeitig die Oberflächenintegrität erhält.
Mit einer innovativen, patentierten Technologie werden die Grate direkt durch das Feinschneidewerkzeug in das Ausgangsmaterial zurück geformt. Das stellt sicher, dass das Oberflächenprofil intakt bleibt und die präzisen Spezifikationen, die für eine gleichbleibende Leistung der Kupplung erforderlich sind, erhalten bleiben. Da die Entgratung inline innerhalb der Presse erfolgt, werden zusätzlich Handgriffe vermieden, die Zykluszeiten verkürzt und die Gesamtanlageneffizienz gesteigert.

Mehrwert des werkzeugintegrierten Entgratens

Eine technologische Innovation – viele Vorteile:

✅ Konstante Bauteilqualität

Das Verfahren gewährleistet eine gleichmäßige Entgratung und Oberflächengüte über die gesamte Produktionsstrecke hinweg.

✅ Gesteigerte Produktivität

Der Wegfall von Nachbearbeitungsprozessen verkürzt die Zykluszeit und steigert die Effizienz.

✅ Optimierte Materialausnutzung

Mehrkavitätenwerkzeuge und geschachtelte Teilefertigung minimieren den Ausschuss und verbessern die Ressourceneffizienz.

✅ Hohe Skalierbarkeit
Der Prozess lässt sich problemlos auf steigende Stückzahlen übertragen – ohne zusätzliche Prozesskomplexität.
Durch die Einführung des werkzeugintegrierten Entgratens konnte der Hersteller die Gesamtproduktionskosten senken und gleichzeitig Leistung und Zuverlässigkeit steigern – ein Win-Win-Szenario in einem hart umkämpften Markt.

Erfolgsfaktor frühzeitige Lieferanteneinbindung

In dieser Fallstudie wird deutlich: Der Schlüssel zu prozesssicheren, kostenoptimierten Lösungen liegt in der frühzeitigen Einbindung spezialisierter Fertigungspartner.

Wichtige Planungsüberlegungen für Einkaufsleiter und Ingenieure

1. Materialauswahl – Die Auswahl des richtigen Stahls mit optimalen Oberflächeneigenschaften gewährleistet Funktionalität und Kosteneffizienz.

2. Feinschneid- und Entgratstrategie – Durch die Integration des Entgratens in das Feinschneidwerkzeug entfallen kostenintensive Nachbearbeitungen.

3. Simulation & Prototyping – Fachwissen und fortschrittliche Simulationswerkzeuge ermöglichen die frühzeitige Erkennung potenzieller Probleme und verkürzen die Entwicklungszeit.

4. Kosten- und Toleranzmanagement – Sinnvolle Toleranzen – die keinen Einfluss auf die Funktionalität haben – helfen dabei, Kosten zu senken.

5. Skalierbarkeit und Abfallreduktion – Durch intelligente Werkzeugauslegung – z. B. über Nesting-Strategien – kann die Materialeffizienz signifikant gesteigert werden.

Mehr Effizienz durch Innovation

Die werkzeugintegrierte Entgratung demonstriert eindrucksvoll, wie durch konsequente Innovationsorientierung eine technische Herausforderung zu einem wirtschaftlichen Vorteil transformiert werden kann. Das Ergebnis? Optimierte Kupplungssysteme mit verbesserter Zuverlässigkeit, reduzierten Kosten und effizienter Fertigung.

Für Einkaufsleiter, Werksleiter und Ingenieure im Automobilsektor ist diese Fallstudie ein überzeugendes Beispiel für den Wert einer frühzeitigen Zusammenarbeit mit Zulieferern. Die Zusammenarbeit mit Partnern, die über umfassendes Fertigungs-Know-how, fortschrittliche Simulationswerkzeuge und skalierbare Produktionskapazitäten verfügen, ist der Schlüssel zur Bewältigung komplexer Herausforderungen und zur Behauptung auf dem Markt.

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